Transsib Teil IV

Zugfahrt nach China und Datong

Morgens um 7 ging es mit dem Zug los von Ulaanbaatar nach China. Wir erwischten einen sehr neuen Wagon und es gab sogar Toilettenpapier und Seife. Erquickt von dieser Überraschung bewunderten wir die vorbeiziehende Landschaft und die Ausläufer der Gobi Wüste.
Wir ahnten was an der Grenze auf uns zukommen wird und verbrachten den Nachmittag mit schlafen. Gegen 19 Uhr verließen wir die Mongolei und die Ausreise verlief wieder sehr unaufgeregt. Ein kurzes Salutieren, Pass- und Gepäckkontrolle im Zug und weiter ging’s.
Gegen 21 Uhr kamen wir an der chinesischen Grenze an. Dort hieß es erstmal aussteigen, Gepäck scannen, Fingerabdrücke geben, Formulare ausfüllen und 4h warten bis das Fahrgestell jedes einzelnen Wagens gewechselt wurde. Die Spurbreite zwischen chinesischem und mongolischem Schienennetz ist nämlich unterschiedlich. Um halb 2 in der Nacht durften wir wieder zurück in den Zug. Wir legten uns gleich schlafen, da wir um 6 Uhr in Jining aussteigen durften. Dort buchten wir uns ein Ticket nach Datong und hatten unseren Spaß mit der Sicherheitskontrolle. Wir lernten, dass Schweizer Taschenmesser sehr gefährlich sind, Scheeren für Mullbinden übrigens auch, Handdesinfektionsmittel geht genauso wenig wie Insektenspray. Nachdem die Damen des Sicherheitspersonal uns geholfen haben unsere Rucksäcke etwas leichter zu gestalten ging es in den Wartesaal. Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt, Manuel hat erfolgreich Durchfall bekommen und freute sich auf fremde Gerüche und einen überfüllten Zug inkl. Plumsklo. Die Freuden des Reisenden, herrlich… 😉

In Datong angekommen war für eine Hälfte von uns Bettruhe angesagt. Bettina besichtigte die hängenden Tempel auf eigene Faust und überwand ihre Höhenangst. Die Treppen waren gerade mal 30cm breit und das Geländer befand sich auf europäischer Kniehöhe. Manu bewunderte also zwei Tage lang mit Durchfall und Fieber das gegenüberliegende Einkaufszentrum. Glücklicherweise trafen wir Lin, eine Schwäbin von der Alb, die seit knapp zwei Jahren in Peking BWL studiert. In flüssigem Mandarin bestellte sie uns in der Apotheke Arznei, die wirklich gut half. Keine Sorge, es war keine Antibiotika, alles rein pflanzlich und die Einheimischen nehmen es auch 😉. Nach einem nächtlichen Fieberschub dachten wir schon wir müssten die Fahrt nach Peking verschieben, aber um 7 Uhr brachen wir fast putzmunter nach Peking auf. Die letzte Etappe unserer Transsib Reise 😊.

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